Das erwartet Sie im Erstgespräch:
In der homöopathischen Anamnese geht es darum, Ihr individuelles Krankheitsempfinden auf allen Ebenen auszuloten. Wir suchen das Grundmuster, das ihrem Erleben in Ihrer Stresssituation und Krankheit zugrunde liegt und sich auch auf der körperlichen Ebene widerspiegelt. Dieses sogenannte Erstgespräch dauert in etwa eine Stunde oder länger. Ich nehme mir ausreichend Zeit, um Sie näher kennen zu lernen und ein möglichst vollständiges Bild Ihrer Beschwerden zu erhalten. Ich befrage Sie zu Ihrer Hauptbeschwerde und deren Begleiterscheinungen, möglichen Ursachen bzw. Triggern und den Auswirkungen auf Ihren Alltag.
Zu diesem Zweck ist es wichtig, sich selbst zu beobachten und in sich hinein zu horchen: seit wann habe ich diese Beschwerden, gab es vielleicht einen Auslöser? Wodurch werden sie schlimmer, was lindert die Symptome, zu welcher Tages- oder Nachtzeit ist es am schlimmsten? Gab es früher schon ähnliche Beschwerden? Gibt es abgesehen von der Hauptbeschwerde andere Symptome, die immer wieder auftauchen, usw. Wichtig ist auch die Auswirkung auf das Gemüt: Wie ist die Stimmung während der Erkrankung, bzw. wie war sie davor?
Abgesehen davon, denn ich behandle nicht nur Ihre Symptome, sondern Sie als Menschen- möchte ich erfahren, was Sie ausmacht und werde Ihnen auch Fragen zu Ihrem Beruf, ihren Hobbys und Ihrem sozialen Umfeld stellen, soweit dies relevant erscheint.
Arznei
Die Arznei wird dann in der entsprechenden Potenz (Stärke) und Häufigkeit eingenommen, wie genau werde ich Ihnen erklären.
Bei chronischen Beschwerden beginnt man meist mit einer einzelnen Gabe einer Arznei in Form Globuli, die Sie entweder gleich bei mir in der Ordination erhalten oder Sie erhalten ein Rezept, falls ich es nicht vorrätig habe und können die Arznei über eine Apotheke besorgen lassen. Es kann auch vorkommen, dass ich einen Tag Zeit brauche, um das richtige Mittel zu finden.
In manchen Fällen verordne ich auch tägliche Gaben einer flüssigen Zubereitung. Die Wahl der Darreichungsform ist individuell und wird an Ihre speziellen Bedürfnisse angepasst.
Im Akutfall ist es natürlich so, dass man auf bewährte Mittel zurückgreift, die die Symptome so gut als möglich abdecken und die über gut sortierte Apotheken schnell erhältlich sind. Sehr viele Arzneien können innerhalb eines Tages von jeder Apotheke über den Großhandel besorgt werden.
Heilungsverlauf
Die Heilung erfolgt, wenn das Mittel gut passt, nach der Hering´schen Regel: Das heißt von innen nach außen (bevor z.B. Hautausschläge heilen, tut sich vorher Einiges), von oben nach unten und in der umgekehrten Reihenfolge ihres Auftretens. Es kann auch sein, dass alte Beschwerden in abgeschwächter Form auftreten und von selbst wieder abklingen. (z.B. ein Gerstenkorn am Auge, oder Schulterschmerzen, die durch Injektionen behandelt worden waren).
Wichtig ist, dass die Energie relativ rasch wieder zunimmt, der Schlaf besser wird und sich eine gewisse Entspannung einstellt.
Zu Beginn, meist am Folgetag, kann es auch zu einer Erstverschlimmerung kommen, die sich meist durch extreme Müdigkeit und ein Krankheitsgefühl äußert, ähnlich einem beginnenden grippalen Infekt. Oder es kommt zu psychischer und motorischer Unruhe, Durchbrechen von unterdrückten Gefühlen, etc.
Ich empfehle in manchen Fällen daher die Einnahme vor dem Wochenende, damit man sich bei Bedarf ausruhen, bzw. seinen Emotionen freien Lauf lassen kann.
Das muss nicht immer der Fall sein. Oft kommt es einfach zu einer allmählichen Besserung.
Bei einer akuten Erkrankung sollte es innerhalb weniger Stunden oder sogar Minuten zu einer Besserung kommen. Auch das Auftreten von Fieber ist ein gutes Zeichen, meist wird dies sogar als Erleichterung empfunden.
Folgeordination
Nach 4-6 Wochen sollte eine Folgeordination erfolgen, in der der Heilungsverlauf evaluiert werden soll. Hier wird besprochen, was sich seit Beginn der Therapie, bzw. seit der letzten Mitteleinnahme getan hat. Wie ist das Gesamtbefinden jetzt, welche Symptome haben sich gebessert. Ist stattdessen etwas Anderes in den Vordergrund getreten, oder sind alte Symptome wieder aufgetaucht? Danach wird ermittelt, ob eine Wiederholung der Arznei, eventuell in einer anderen Potenz erfolgen soll, oder ob ein anderes Mittel angezeigt ist. Wenn die Beschwerden weg sind, kann z.B. eine Arznei als Reserve mitgegeben werden, falls die Beschwerden erneut auftreten.
Selbstverständlich bin ich auch zwischendurch für kurze Rückfragen erreichbar!